Gefahrengebiet #2

Als antwortauf einen artikel von einem Freund:
Danke für den Artikel, das vermittelte Bild in den Medien wird hier – wie glücklicherweise andernorts auch schon – stark hinterfragt. Denn Alle Ereignisse kommen in ihrer Komplexitätsreduzierenden Art immer zu dem unausgesprochenen Schluss, dass hier eine Minderheitsmeinung durch unverhältnismäßige Kundtuung schon durch die Art und Weise niederwertig sei. Damit geht die Diskussion weg vom Thema und hin zur Ausführung eines Protestes. Doch Protestkultur ist immer eine Ausflucht zu den alternativen Versuchen, die klärglich scheiterten. Im Vergleich zur Ukraine, in der eine teilweise rechtsgerichtete, von der Konrad-Adenauer Stiftung unterstützte Bewegung einen demokratisch gewählten Präsidenten zu putchen versucht und dafür auch noch aus dem westlichen Ausland durch Medien befeuert wird. Ja im Vergleich wird wieder einmal eine Gemeinsamkeit deutlich: Das Schwergewicht der vierten Gewalt, welches selbst so platt abschreibt, so unkritisch berichtet und so schnell wieder beim nächsten Thema ist.

Ich wünsche mir eine Gegenöffentlichkeit. Und bekomme sie im Internet – insbesondere bei Facebook. Anonymous, Onlineaktivisten, Tagesschau & Zeit, Nachdenkseiten, ¨Earth – we are one¨ und zu großen Teilen die Beiträge von Freunden und Freundinnen – Alles Quellen, die gerade im gegenseitigen zeitlichen und kausalen Kontext zu einer echten Medienberichterstattung fähig ist. Zum Schluss bedarf es nur noch Durchhaltewillen und viel Zeit. 


Das klingt mal wieder wie Brei, lesen tut’s eh keine*r, egal! In meinem blog bin ich frei.

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Die crème de la -lame-

Wer sich das Semester über ordentlich den arsch aufreißt, wird belohnt. Wie Herr Professor ankündigte,  werden die 15-20 besten in einem Seminar zum gemeinsamen wissenschaftlichen Arbeiten instruiert.
Was dabei rauskommt, ungwiss. Was es Herrn Professor bringt? – Prestige. .? Was es dem Rest, also den anderen 290 Studierenden bringt? Psychischen Druck.
Mit Hinweis auf die Gehaltsspsanne in der Praxis-Welt draußen,  in der nur die allerbesten ein Stundenlohn von 1000 € ‘verdienen’, blicken wir uns gemeinsam um im großen, gut besetzten Hörsaal und wünschen uns insgeheim, nicht das beste vom Studium zu verpassen: am besten zu sein.

Gut, jetzt wissen wir auch endlich wieder worum es geht. Nicht um das stückweise verdauen, Semester für Semester, nicht um kritische Analyse der vorhandenen Spielräume, nicht um das mitnehmen der schlechten durch die guten, nicht um HoPo, nicht um ein humanes Miteinander. Wie oft hörten wir nun ‘das ist eine alte Regel, die komm aber trotzdem zum Einsatz’; ‘die Frage ist strittig. Aber die Herrschende Meinung besagt…’ und alle die anderen Glaubenssätze, die der Fakultät und ihren Mitgliedern den ganz besonderen Touch geben.
Hier wird ein fast ebenso sinnloses Wetteifern gehypt, wie es beim Flyern für die Stupawahl der Fall ist: Ellbogen raus, ich will nach oben! Du ziehst nicht mit? Morgen bist du vergessen. All das ist doch verlogen. Und vermessen.

Ein abend im Gefahrengebiet das die gefahren nicht sieht

Durch die Straßen unserer großen Stadt fegt schwarz vermummte Aggression – und Blaulicht.
Durch die Köpfe fegt Überschrift nach Überschrift die die schlimmste Komplexitätsreduktion übertrifft.
Durch die Medien fegt eine Meinung die andere vom Tisch, keine davon ist wirklich frisch.
Während alte Fronten Gräben buddeln und die ‘Wannen’ dazwischen patrouillieren – sehen wir nur Blaulicht.
Und während wir das Gesetz studieren, sehen wir vor lauter Blaulicht leider nicht, was wir hinter den Kulissen verlieren – und an welchen Stellen welche Leute was kassieren.

Das klingt mal wieder wie Brei, lesen tut’s eh keine*r, egal! In meinem blog bin ich frei.

Tiere sind Sachen

Ist der Preis eines Hundes höher als der Preis der Hose des Briefträgers, die gerade von dem herzschlagenden Tier zerrissen wird, hat er das Recht, zur Abwendung des eigenen Schadens erforderliche Maßnahmen zu treffen.
Im vorgelegten Fall brut er dem Zwergpudel mit einer Zaunlatte eine über, sodass dieser daran erlag. Die Sachbeschädigung des Zaunes hat er natürlich zu verantworten, denn seine Hose war schon zerissen und dadurch war keine Maßnahme mehr erforderlich,  durch die das beschädigen gerechtfertigt wäre.
Kopfschütteln. Jura macht kirre

“A möchte von B einen Ferrari kaufen. A gibt sich als Herr Kapital aus und will auf Kredit kaufen” natürlich hat B dann ein Interesse an der wahren Identität des Herrn Kapitals, denn Herr Kapital ist nicht irgendein Hanswurst, sondern hat genug Geld sodass B von sicherer Zahlung ausgehen kann.”
Gender: fail.
Geld hat Gewicht: jo!
Realistischer Fall: fck,  ja.

Übers Blogg’n #yeay#

Witzig, dass für dieses Semester schon halbzeit gekommen ist. Und ich will mich (erst..) jetzt auf die Vorlesung vorbereiten. Nach dem etwas schlechten Gewissen während des Gesprächs mit den anderen Rio’s ist mir nämlich aufgefallen, wie wenig ich doch weiß und wie viel ich glaube schaffen zu können.
Dabei hatte ich nichtmal die Gelegenheit zum mich-‘reinhängen’, doch nun gehts los!
Plan ist ja, zwei Klausuren zu mastern, eine Hausarbeit zu battlen, in nem Praktikum das real life zu try’n, nebenbei den Wohnort zu changen, parallel über Politik zu talken, Sonntags zu chilln und mit lieben Menschen Weihnachten, Neujahr und diverse Einweihnungspartys zu celebrieren!
Also, wie mach ich das? Weiter auf die undercover-duck-dich Nummer wirds nicht mehr laufen.
Hamburg ist eigentlich auch schon kennengelernt. Jetzt nicht mehr Hamburg in Jura, sondern Jura in Hamburg studieren. Ist ja zum Glück auch früh dunkel, spät hell und immer nass.
Also nun Bücherseiten zusammenpressen, MindMaps aufmalen, für genügend Schlaf sorgen und ungünstige Umstände minimieren und Zeiteffizienz maximieren! hört sich nicht so an, als wenn es von mir kommt…
Jura, meine künftige Hassliebe, jetzt gehts los. Wir hängen bald echt viel zusammen…
Ich spaziere langsam auf dich zu und hoffe auf deine Vielseitigkeit, die mich dranbleiben lässt, auf deine Starrheit, die mich dir vertrauen lässt, auf deine Aktualität, die mich clever dastehen lässt, auf spannende Exkusionen an deine Randgebiete und auf deine schmalen Brücken zwischen Werkzeugsammeln und Wissen-schaffen.
Mit kritischem Blick freu ich mich auf deine-meine-unsere Tour durch trockene Tränen, deutungsbedürftige Details und die erwarteten euphorisierenden Erkenntnisse.